Archiv

Posts Tagged ‘afrikanisch’

Karamoja Update?

14. November 2012 2 Kommentare

Immer wieder berührt es mich und macht mich sehnsüchtig, wenn ich von meinen alten Teamkollegen lese… Ja, das Leben und die Arbeit dort oben geht weiter. Das Team ist zerfallen und doch organisiert es sich neu. Gott ist gut, denn so soll es sein!

Wer des englischen mächtig ist, dem sei hier noch einmal der Blog von Melissa Graham (unserer Tierarzt-Studentin) oder auch von Summer Root (derzeitige und zukünftige Leitung) and Herz gelegt.

Des Weiteren arbeitet natürlich auch KaChEP weiter und sucht händeringend nach Unterstützern für die Arbeit…

Diese Diashow benötigt JavaScript.

mein Zuhause in Nabilatuk

15. Juli 2012 2 Kommentare

Pioneers‘ Ost-Afrika Konferenz

Was für ein Segen war diese Zeit. An die 70 Mitarbeiter (inclusive Kinder) der weltweiten Entsendeorganisation „Pioneers“ trafen sich zu einem Retreat im Kingfisher Safaris Resort. Auch administrative und therapeutische Mitarbeiter waren dort. Ost-, West-, und Südafrika, Neuseeland, Australien USA, Europa…. alle möglichen Länder und Nationen waren vertreten und es war ein wunderbarer Mix.

Pioneers' EA 2012

musste aus Sicherheitsgründen ein paar Menschen schwärzen

Es war eine richtig gute Zeit und sie hat mich ermutigt, während meines Deutschlandaufenthalts, den Kontakt zu suchen und den (hoffentlich nicht allzu langen Weg) der Bewerbung, Training und Aufnahme bei dieser Organisation zu suchen. Es ist gut, unter jemandes Schutz und Leitung zu sein. Ein Gedanke, der gerade in den letzten Wochen und Monaten immer mehr in mir heran wuchs. Es wird einige Zeit dauern, und höchstwahrscheinlich muss ich meine Spendenzusagen nahezu verdoppeln. Doch, wenn dies Gottes Weg ist, wird das auch klappen.

Auf jeden Fall war es eine geniale Zeit und es haben sich neue Kontakte entwickelt.

So haben wir ein Team aus Kenia getroffen, das unter den Turkana arbeitet. Die Turkana sind ebenfalls ein halbnomadischer Hirtenstamm und haben dieselbe Sprache wie wir, sie sind sozusagen ein Nachbar“stamm“ der Karamojong. Nun wollen wir versuchen, mit ein paar K’jong zu ihnen zu fahren, sie zu besuchen und neben dem Austausch von Erfahrungen auch einen Friedensdienst zu leisten, da diese Stämme mehr oder weniger verfeindet sind und sich ebenfalls immer gegenseitig überfallen. Im Gegenzug werden auch die Turkana-Leute zu uns kommen und uns besuchen…. Ich liebe diese Idee, auch wenn es noch einige Monate dauern wird, bis wir das durchführen können.

Zeit und Internet für ein Update ;-)

Es ist wieder ein paar Wochen her und vieles ist passiert. Ein Update findet  hier, denn dort ist der neueste Freundesbrief als .pdf zu finden. Den Passwortschutz habe ich raus genommen. Hier sind also alle Newsletter des letzten Jahres zu finden… schaut doch einfach mal rein!

-danke!

St. Moses Child Care Centre

7. März 2012 1 Kommentar

Ein unterstützenswertes Projekt hier in Bukaya, im Süden Ugandas. Ich habe hier kürzlich ein Foto-Shooting gemacht für die Webseite und die Spender. Hier die Eindrücke zweier Tage in Schule, im Center/Waisenhäuser und auf der projekteigenen Farm..

http://www.stmosesccc.org/

Diese Diashow benötigt JavaScript.

mein erster geschächteter Ziegenbock

12. Februar 2012 1 Kommentar

Zugeschaut habe ich ja schon einige Male, auch habe ich Hühner geschlachtet und einem Schwein nicht nur den Rest gegeben, sondern dem 100Kg-Koloss auch noch hochgehieft, um auszubluten (3 K’jong waren zu schwach dazu….), doch nun war es endlich soweit:

Von Anfang bis Ende habe ich alles gemacht:

1. Tier aussuchen auf dem wöchentlichen Markt in Lolachat

Wir wollten einen perfekten und gesunden Ziegenbock. Gar nicht so einfach zu finden. Von den etwa 25 Ziegen, die wir antrafen, kamen nach einer Stunde nur zwei in Betracht. Alle anderen hatten etwas. Gendefekte, zu kleinen Wuchs im Vergleich zum Alter (was für Krankheiten spricht), dehydrierte Tiere, Tiere, deren Verdauung nicht arbeite (krank!) etc pp. Es waren sogar eindeutig fiebrige und kranke Tiere dort. Da wir ja gerade zuvor ganz viel mit Ziegen gearbeitet hatten, wusste ich nach entsprechenden Anzeichen zu suchen und schliesslich endeten wir mit diesem jungen Böckchen:

"Moonlight"
*Moonlight“

Ich nannte ihn „Moonlight“, denn schliesslich bekommen alle Tiere in Karamoja Namen, also auch unser Böcklein, denn es sollte noch einen Tag bei uns weilen, bevor wir es uns einverleiben wollten…

2. Pfeil besorgen, zielen und zügig zustossen und schneiden

Konzentration -keiner soll unnötig leiden
Konzentration -keiner soll unnötig leiden

3. Ausbluten-Lassen

Hier ist es noch wie zu Oma’s Zeiten: ALLES wird verwertet, so natürlich auch das Blut. Nach einem perfekten Schnitt von innen nach aussen (man sticht hinter dem Kiefer zu und schneidet zur Kehle hin. So stellt man sicher, sowohl Aorta als auch Luftröhre wirklich zu treffen und es ist einfacher hinauszuziehen, als hinein zu säbeln…) Also hoch mit dem Böckchen und ausbluten lassen:

Schächten
Schächten

4. Häuten, Üben, Ausnehmen und Obduzieren

Wenn wir ein Tier töten, dann versuchen wir grösstmöglichen „Nutzen“ daraus zu ziehen. Ich für meinen Teil, wollte das Ziegenfell, die Studenten übten sich im Kastrieren und anschliessend analysierten wir den (offensichtlich perfekten) Gesundheitszustand des Böckchens. Da unsere Nachbar kranke Ziegen haben deren Verdauung geschädigt ist, haben wir den „Mageninhalt“, der auch die guten Bakterien enthält, aufgefangen und den anderen Ziegen „eingetrichtert“.

Übungsstunde
Übungsstunde

5. Zerteilen, Würzen und über’m Feuer Grillen

Wir behielten Fleisch und Leber für uns. Innereien, Füsse, Kopf, Blut ging an Angestellte, die sich über eine tolle Mahlzeit freuten…

Leider gibt es davon nun keine Bilder mehr, aber er hat lecker geschmeckt (ich liebe frische gebratene Leber!) und das Fell liegt in meiner Hütte. Muss mich nur mal schlau machen, wie man es weich bekommt….

Uganda hat mich wieder zurück

17. Januar 2012 Hinterlasse einen Kommentar

Drei Wochen sind nun schon um, seit ich wieder hier in Uganda gelandet bin. Die Zeit scheint zu rennen…

Ankunft:

Nachdem ich herzlichst von meinen Teamkollegen Tom und Jean am Flughafen abgeholt worden bin, wir uns ein paar Stunden zum Zirpen der Grillen in der lauen Nacht ausgetauscht hatten, machten wir uns einen entspannten ersten Tag in Entebbe und wühlten uns anschliessend durch den Jahresendstau Kampalas. Am 30.12. schliesslich kam ich wieder in Bukaya an.

Es war schön, wieder zurück zu sein, bei Freunden, Zuhause. Es folgten ein paar gemütliche Tage, bevor Tom und Jean sich wieder auf den Weg nach Karamoja machten.

Ich blieb in Bukaya (Jinja), um zu studieren und mich etwas einzuleben. Nach ein paar Tagen hatte sich das wohl rum gesprochen und schliesslich waren auch alle Katzen wieder zurück gekommen. Ich genoss die Ruhe im Garten, den Blick über den Viktoriasee, Begegnung mit Freunden und war fleissig.

Karamoja

Letzten Montag fuhr dann auch ich mit 2 Projektarbeitern und Freunden aus Deutschland nach Karamoja. Es ist immer wieder interessant zu sehen und zu erleben, wie erstaunt selbst „alte Hasen“ sind, wenn sie erstmals Karamoja betreten. Alles ist anders als im Rest des Landes und während die Landschaft um uns herum immer staubiger und kärger wurde, wurde ich immer fröhlicher und ich merkte einmal mehr, wie sehr ich diesen Landstrich und sein Bewohner liebe…

Die Tage in K’ja waren angefüllt damit, Leute zu grüssen, meine Lehmhütte auf Vordermann zu bringen und vor allem haben wir viele Bäume gepflanzt, denn das war der Grund, warum diese Projektarbeiter uns besuchten. Wunderbar war, dass ich einen alten ugandischen Bekannten und Freund und früheren Mitarbeiter aus meinen ersten Tagen in diesem Land traf: Peter.

Peter ist Landschaftsgärtner und liebt Pflanzen (Zitat: „I’m a plant doctor“). Mit ihm habe ich bei „Vision for Africa Intl“ 1,5 Jahre zusammen gearbeitet und bereits damals habe ich ihn sehr geschätzt und so war es eine wunderbare Freude auf beiden Seiten, dass wir diese Tage in Karamoja zusammen verbrachten. So schwitzten wir tagsüber unter der glühenden Sonne, um in verschiedenen kleinen Dorfgemeinschaften Obstbäume zu pflanzen und abends sassen wir zusammen, bestaunten den Mondaufgang, assen, tranken und lachten.

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Diese Bäume (Guave, Mango, Orange, Avokado etc.) sind zwar nicht heimisch in dieser Gegend gedeihen aber sehr gut, wenn sie das erste Jahr überleben und bereichern solch eine Gemeinschaft dann sehr.

Invaliden-Chaos

Jean hat es zur Zeit wirklich nicht leicht: Nach einer unglücklichen Wurzelbehandlung letztes Jahr (mit über einem Dutzend Injektionen bei einem Besuch), anschliessender Ohrinfektion und Hörsturz nach Tauchen im indischen Ozean, hatte sie sich nun einen Augeninfektion zugezogen, als sie für mich meine Hütte vorbereitete und ihr wohl ein Stück Gras oder Kabel das Auge verletzte. Da das eine Auge nun unter einer selbstgemachten Klappe verschwunden war und somit ihre Sicht eingeschränkt war, stolperte sie (nach einer Untersuchung des Auges bei einem befreundeten Arzt)  und vertrat sich den Knöchel so schlimm, das der Verdacht auf Bruch oder Bänderriss bestand.

Nun gibt es in Karamoja nur ein Krankenhaus, doch nicht unbedingt die Möglichkeiten, dort dann auch behandelt zu werden. Also düste ich schnell zurück nach Nabilatuk, packte ein paar Sachen für uns zwei und wollte dann im Eiltempo nach Mbale fahren (160 km südlich) um dort den Fuss röntgen zu lassen. Eile war geboten: ich hatte weniger als 2 Stunden Zeit, da die Klinik um 5 Uhr schloss und kein Arzt am nächsten Tag da sein würde. Doch kaum war ich 15 km mit einer gut sedierten Jean unterwegs, ging der Motor in voller Fahrt aus und sprang auch nicht mehr an. Ich war heilfroh, die eine Tonne Stahl, bei extrem erschwerter Lenkung heil zum Stillstand bekommen zu haben (ohne gegen einen Truck gefahren zu haben), doch die Fahrt nach Mbale hatte sich erledigt…

Ein anderer Freund kam zu uns gefahren und schleppte uns in seine Werkstatt, wo er schliesslich das Problem fand und überbrückte (nebenbei fanden sich 5 gefakete Sicherungen, die jeder Zeit hätten Feuer auslösen können…). Doch nun war es zu spät, um nach Mbale zu fahren.

Am nächsten Tag trafen wir dann Tom und fuhren gemeinsam zuerst nach Mbale zum Röntgen (jedoch kein Arzt, wie gesagt) und gestern fuhren wir schliesslich nach Jinja weiter. Jean kann nicht laufen und es ist unmöglich, ohne  Krücken in K’ja zu bestehen, wenn man nur einen funktionierenden Fuss hat…

Diese Episode hat mir mal wieder gezeigt, wie erbärmlich im Prinzip die medizinische Versorgung ist: wir müssen 3 Stunden holperige Pisten fahren, um ein Röntgenbild machen zu lassen, doch das heisst nicht, dass dann auch ein Radiologe oder gar ein Arzt da ist, der weiter helfen kann. Seit Tagen versuchen wir Krücken und Augenklappe zu finden und auch das stellt sich als unmöglich heraus. Beides sei nur in der Hauptstadt und bestimmt nicht am WE zu bekommen, von einem Spezialisten/Orthopäden, der sich sich auch mit Sportverletzungen auskennt, ganz zu schweigen.