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Posts Tagged ‘Wahlen’

Wieso wir seit Tagen kein Wasser haben…

Dieses Jahr hören die verrückten Nachrichten einfach nicht auf!

Nicht genug, dass die Inflationsrate in Uganda bei annähernd 10% in allen Dingen liegt und die Preise in den leztzten 4 Jahren um 100% gestiegen sind.

Nicht genug, dass ein durchschnittlicher Arbeiter sich nur noch 2l Benzin für seinen gesamten Tageslohn kaufen kann.

Nicht genug, das zusätzlich zur global bedingten Inflation, die Preise noch in Höhe getrieben wurden, um die Kosten der Präsidentschaftswahlen zu begleichen (Uganda war bankrott danach!)

Nicht genug, dass das Internet und der Mobilfunk immer wieder von staatlicher Seite eingeschränkt wurde, um die Mobilisierung von Demonstranten zu unterbinden, die dagegen demonstrierten.

Nicht genug, dass immer wieder die Todesstrafe für Homosexuelle auf den Tisch kommt.

Nicht genug, dass der Strom nur noch 12 Stunden am Tag da war, da Uganda dem einzigen Stromanbieter so viel Geld schuldet

Nicht genug, dass sogar die Flugzeuge auf dem Flughafen still stehen, weil wir fuel shortage haben und sie in Kenya auftanken müssen.

Nicht genug, dass wir hier in Ostafrika die grösste Hungerskatastrophe seit 50 Jahren haben

Nein, das alles ist nicht genug.

Nun gibt es auch nur noch nachts Wasser, da der Dieselkraftstoff, der die Pumpen der Wasserwerke betätigt, so teuer geworden ist, dass sich das die staatliche Wasserwerke nicht mehr leisten können.

Pech ist, dass der Druck in den Leitung dadurch so gering ist, dass nur Standleitungen und unterirdische Tanks befüllt werden. Unser Tank steht hoch und auch Bukaya selbst liegt erhöht, folglich füllt sich unser Tank überhaupt nicht, wir haben nun 25 Wasserkanister hier rumstehen, denn bei so einem Riesen-Haushalt (10+ Personen) und vielen Kindern läuft so einiges an Wasser….

In Karamoja habe ich wenigstens ne Pumpe auf dem Grundstück doch nun wird es echt zum Kraftakt, das Wasser her zu holen…..

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Wahlen in Uganda

3. September 2010 1 Kommentar

Schlägt man dieser Tage die Zeitung auf, liest man fast nur von Wahlbetrug, Aufständen, Schiessereien und Verhaftungen. Vor 2 Tagen berichtete ich bereits darüber. Die Schlagzeilen von heute sind ähnlich.

Interessant finde ich, dass all dieser Betrug und die Gewalt mit den internen Wahlen der NRM (national resistance movement) zusammenhängen, es also um die regierende Partei geht. Da wird gejammert, Neuwahlen gefordert, wenn man verloren hat, auf der anderen Seite sind zig tausende Wahlzettel gefunden worden, die bereits für jemanden getickt waren. Dann werden Wahlbezirke „vergessen“ (58 Dörfer wurden in einem District vergessen), oder es gibt keine Wahlunterlagen in manchen Dörfern. Wahlhelfer bzw. -verantwortliche werden bedroht, trauen sich nicht, die Ergebnisse zu verkünden uvm. Verschiedene Ergebnisse wurden für ungültig erklärt und es gab Neuwahlen. Die Gegner (wohlgemerkt derselben Patei) bekriegen sich so sehr, dass Ortschaften vorrübergehend unter Polizeigewalt und Beschuss stehen, um die Aufstände niederzuschlagen… naja, we shall see

election violence in Nebbi

election violence in Nebbi -Bild: NewVision-

Und dann (und das ist das beste) findet sich neben all diesen Meldungen auch eine Meldung des Sicherheitsministers, der verkündet, dass die Präsidentschaftswahlen nächstes Jahr ruhig und friedlich sein werden. *haha* wovon träumt der denn sonst so?

Am 25./26. Oktober werden die Präsidentschaftskandidaten nominiert und in demselben Artikel, der uns friedliche Wahlen vorhersagt, ist der Aufruf an die Bevölkerung, nicht gewalttätig zu werden. Hmm, soviel zu der Gewissheit von friedlichen Wahlen…

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Vor-Wahlen in Uganda: Betrug im großen Stil

1. September 2010 3 Kommentare

Gestern gab es einige Artikel on den Landeszeitungen zu lesen, in denen es -natürlich- um die Vor-Wahlen ging. Alle Parteien stellen gerade ihre Kandidaten und in den einzelnen Distrikten wird gewählt.

Seit Wochen liest man immer wieder von Schiessereien, Verhaftungen, Aufständen und so weiter. Polizisten, die Sicherheit gewährleisten sollen, schiessen selber um einander. Politiker werden irgendwelcher Verbrechen bezichtigt, so dass man seine Gegner los ist, und es sind viele Parlamentarier involviert. Gestern nun ging es um Wahlbetrug:

vorab ausgefüllte Wahlunterlagen konfisziert (Foto: David Mafabi)

vorab ausgefüllte Wahlunterlagen konfisziert (Foto: David Mafabi)

40 000 Wahlunterlagen wurden konfisziert in einem Distrikt. Sie waren bereits vorab ausgefüllt worden. Hier Nachrichtenauszug aus dem Daily Monitor, der u.a. Fakten gegen die führende Partei (NRM) bringt:

Around the country, party members reeling at the extent of malpractices also accused the NRM electoral commission of delivering voting materials late, distributing flawed voters’ registers with missing names, swapping voters’ registers belonging to different constituencies and failure to prevent vote rigging.

Among the districts where elections in some constituencies were suspended over irregularities are Fort Portal, Kasese, Mbarara, Bundibugyo, Bushenyi, Kamwenge, Isingiro, Kabale, Ntungamo, Kiruhura, Ibanda, Rukungiri and parts of Kanungu in western Uganda; Mbale, Kapchorwa, Sironko, Manafwa, Busia, Butaleja, Kamuli, Bulambuli, Serere, Abim, Iganga and Nakapiripirit in the east; Arua and Moyo in the north-west; as well as Kampala, Mukono, Entebbe, Wakiso and Rakai in central. In Sembabule, voting did not take place after ballot papers mysteriously went missing.

By press time last night, police had arrested about 100 NRM members in different parts of the country, including eight soldiers in Kabale District and students from a secondary school belonging to a contestant from Lwengo District, for allegedly attempting to vote illegally and masterminding some of the violence. Deputy ministers Simon Ejua (state for transport) and Richard Nduhuura (state for health, general duties) and Dorothy Hyuha (Minister without Portfolia) were also accused of possessing already ticked papers and attempting to stuff them in the ballot boxes in their respective constituencies. Mr Ejua survived being lynched by supporters of his opponents.

Quelle: Daily Monitor

Für den Tourismus hier ist das nicht gerade förderlich:

Erst war Fussball-WM, die endete mit den Bombenattentaten und über 8o Toten. FBI und andere Geheimdienste waren auf einmal hier aktiv, weiter Bombendrohungen und Panik, überall Polizei und Militär und jede Menge Sicherheitskontrollen. Ja, und dann die Nachrichten im Zusammenhang mit den Wahlen. Die Wahlen finden im febrzar statt und seit Wochen schon gibt es hier und da, fast täglich, Unruhen. Hmm, das wird wohl auch nicht besser werden bis die Wahlen vorbei sind…

Hoffen wir das Beste für dieses Land!

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Vorwahlen

sind ein blutig Ding hier in Uganda. Das war ja aber auch nicht anders zu erwarten, schliesslich sind wir in Afrika und hier scheint es das ungeschriebene Gesetz zu geben, dass Wahlen mit Gewalt einhergehen…

Beide großen Zeitungen berichteten heute von Siegen der NRM und vielen gewalttätigen Reaktionen auf die Vorwahlen-Ergebnisse in diversen Districts. Hier die Links von newvison (regierungstreu) und monitoronline (Opposition). Es gibt auch bereits erste Beschuldigungen von Wahlbetrug bzw. Wahlbeeinflussung. Jaja, mal sehen, wie es weiter geht im nächsten halben Jahr. Die Präsidentschaftswahlen sind schliesslich erst im Februar…

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Königs-Gräber (Kasubi Tombs) zerstört

18. März 2010 1 Kommentar

Da ist mal wieder was los in der Hauptstadt. Dienstag Abend sind die Gräber von 5 Königen abgebrannt. Keiner weiss bis jetzt wieso. Die Buganda (größte ethnische Gruppe in Uganda) beschuldigt sogar die Regiereung, zumal wir im Vorjahr der nächsten Präsidentschafts-Wahlen sind!

Militär war mal wieder im Einsatz und es gab einige Tote. Schade auch das ein UNESCO-Weltkulturerbe zerstört wurde. Mehr dazu ein ander Mal: es gibt nach Unwettern keinen Strom…

Hier ein Link der TAZ

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3 Terror-Anschläge in Kigali

21. Februar 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Kigali central round aboutKigali macht mal wieder traurige Schlagzeilen und traurige Erinnerungen werden wach gerüttelt. Es stehen im August Präsidentschaftswahlen für dieses Land an und wie fast in jedem afrikanischen Land gibt es erste blutige Vorboten. Bilanz vom Freitag 18- 30 Verletzte und 1 Toter (je nach Quelle).

Am Freitag expoldierten 3 Granaten nahezu zeitgleich in der Hauptstadt. Zwei am Hauptverkehrs-Kreisel und eine am Busbahnhof, beide Orte liegen zentral in der Innenstadt und vor gut einem Jahr bin ich dort selber lang gelaufen (siehe Blog-Artikel Rwanda Teil1 und Teil2)

Der Name Victoire Ingabire-Umuhoza, der Oppositionskandidatin, fällt in diesem Zusammenhang. Sie ist kürzlich aus dem Exil zurück gekehrt und will mit einer neuen Partei (Vereinigten Demokratischen Kräfte (UDF), einer Union von verschiedenen Exilgruppen) gegen den Präsidenten antreten. Hier ist ein Interview nach zu lesen, das sie in Den Haag gegeben hat.

Ihr wird zur Zeit vorgeworfen, das heisse Thema des Genozids von 1994 und der verschiedenen ethnischen Gruppen von Bahutu und Batutsi wieder auf zu wärmen und in den Wahlkampf mit ein zu beziehen. Gesetzlich ist es verboten, sich zu einer ethnischen Gruppe zu bekennen, denn offiziell sind alle Rwandesen und es gibt keine Volkstammaufteilung per Hutu und Tutsi mehr.

Auf der anderen Seite ist ihr Bestreben, ein Rwanda nach westlich-demokratischen Richtlinien, was ja wünschenswert wäre. Dennoch ist es immer brandheiss in Afrika, wenn es um politische Wechsel, Wahlen und die Schäden der Vergangenheit geht. Auch und gerade hier wird mit gefakten Banadagen gespielt und auf fremden Kriegsschauplätzen gekämpft.

Rwanda ist unser Nachbarland. Hier in Uganda merkt man sofort, wenn es rundherum kriselt, ob es Kenias Wahlen (hier meine Blog-Artikel dazu von 2007/08) oder die derzeitige Unzufriedenheit dort ist, oder die Anspannung in Rwanda oder Gefechte mit Rebellen im Norden (schon länger nicht mehr) oder auch unsere eigenen Wahlen in 2011. Afrika hat ein feines sensibles Netz der Abhängigkeiten und das Gleichgewicht ist schnell gestört. Lass uns hoffen, dass in Rwanda die Wahlen einigermassen friedlich über die Bühne gehen.

[Quellen: TAZ, wikipedia.org und hetzelmedia.com]

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