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Zanzibar Feeling

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Auf arbeitsreicher Research-Tour (Ende August ’11)

6. Oktober 2011 Hinterlasse einen Kommentar

Jean ist unsere Ethno-Veternärin, hat sich bereits seit Jahren einen Namen gemacht als Spezialistin für „einheimische Naturheilkunde im tiermedizinischen Bereich“ in Karamoja, so sag ich das mal. Daher wird sie immer wieder auf Konferenzen eingeladen, in Asien, Europa, Afrika und in den Staaten, überall sie ist gefragt. Und so stand für diesen Monat eine Konferenz in Äthiopien an (ist gerade zu Ende gegangen).

Ja, und im Zuge dessen haben wir uns zusammen auf Research-Tour gemacht. Ich war mehr oder weniger die Frau für alles:

Fahrer, Koch, Babysitter, Kaffee-Kocher, Fotograf, Lektor, Designer, Tippse uvm

Es hat Riesenspass gemacht, wenngleich so manche Nacht überhaupt nicht zu Ende ging, weil wir unter Zeitdruck durch gearbeitet haben. Themen waren zum einen „Hungerfoods“ (was essen die Menschen, um in Dürrezeiten zu überleben) und linguistische Beweise für Klimawandel. Wir interviewten und erforschten in den Wochen 8 der 11 Stämme in Karamoja, hatten interessante Gespräche (wobei ich ja nicht so viel verstehe, mein Ngakarimojong ist sehr limitiert im Gegensatz zu Jean’s) verschiedene und tolle Erlebnisse.

Eine der eindrücklichsten Nächte war die, die wir im grössten Craal im land der Jie verbrachten.

Die Jie sind der verschrieenste Stamm, da sie als brutal und kriegerisch gelten. Die Gegend ist sehr karg und befindet sich in der Mitte Karamoja’s im Kotido-District. Ein Craal ist ein rieseiger Freiluft-Stall. Bis zu 150.000 Tier kann so ein Craal fassen. Sie alle gehören natürlich unterschiedlichen Familien und so gibt es hunderte Sektionen, abgetrennt durch Dornen. Es ist die Aufgabe der Jungen und Männer. Sie sind verantwortlich für Rinder, Schafe, Ziegen und Esel. Jeden Abend kommen diese zigtausende von Tieren in den Craal und jeden morgen ziehen sie wieder auf Weideland.

Diese Zusammenschlüsse gibt es, um den Raubzügen der anderen Stämme vorzubeugen, denn hier sind mehr Männer und auch Armee (Gewehre!) zur Verteidigung da.

Durch Zufall stiessen wir auf diesen Craal, der erst seit 2 Monaten existiert (sie sind temporär). Wir stoppten, redeten mit den Männern, da hier auch viele Aktivitäten zu sehen sind und wir sie interviewen wollten. Wir waren alle so begeistert, dass wir beschlossen, auf dem Rückweg hier zu übernachten, was wir auch taten.

Mitten im Nirgendwo sassen wir mit den Ältesten abends am Feuer, lernten über Pflanzen, Gebräuche, über Sprache und ihr Leben. Wir bauten unsere Zelte  zwischen den Rindern und Eseln auf und hatten einen eindrücklichen Abend mit frisch gemolkener Milch (beim zweiten Besuch war diese dann mit frischem Blut gemischt *lach*)

Hier ein paar Eindrücke:

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Wenn ich könnte und wir die Möglichkeit hätten, dann würde ich gerne öfter auf Research-Tour gehen. Es ist einfach total spannend, so mittendrin zu sein, Gemeinschaft zu haben und von den K’jong zu lernen.

Kara-mud-ja -Teil1

6. September 2011 4 Kommentare

Wow, was waren das für wahnsinnsereignisreiche Wochen! Ich könnte den Rest des Tages schreiben und dabei habe ich doch eigentlich gar keine Zeit, da ich in den Vorbereitungen für meinen Deutschland-Tripp bin (Poster und Flyers machen, Termine koordinieren, Pressetext schreiben uvm.)

Lasst mich die Höhepunkte stichwortartig zusammen fassen und vielleicht ein paar Bilder dazu hochladen:

1. vorübergehender Team-Zuwachs:

„thatmarissagirl“ 21 Jahre aus dem Staate California und Summer Root, ebenfalls aus den Staaten doch bereits 30 Jahre alt, sind Anfang des Monats zu uns gestossen. Marissa ist angehende Tierärztin (so ganz steige ich nicht durch das Studiensystem der Staaten, aber irgendwas ist sie am studieren und weiteres kommt noch) und Summer ist „rumstreunende“ Missionarin und Grundschullehrerin (war auf annähernd tausend Kontinenten und ebensovielen Ländern, so scheint es jedenfalls)

Beide sind am Überlegen, ob sie zu uns stossen wollen und so holte ich die beiden Anfang des Monats vom Flughafen ab. Tolle Mädels, die uns ganz viel Lachen und leckere Gerichte bereiten. Wir hatten Spass in der hauptstadt und auch auf der Busfahrt nach Mbale, wo uns Tom erwartete (nachdem wir einen Disput mit einem Besoffenen hatte, der damit endete, dass ich einen zerbrochenen Tontopf ersteigerte, damit wir unsere Ruhe haben). In diesem Zusammenhang kommt der nächste Punkt:

2. Kara-MUD-ja

So nennen wir hier mehr oder weniger scherzhaft Karamoja zur Zeit. Der Landstrich, der für Dürre und Hunger bekannt ist, wird seit Monaten von sintflutartigen Regenfällen heimgesucht, die schon viele Menschenleben gekostet haben (Unfälle auf den Strassen, Erdrutsche etc.) Und so passierte es, dass unsere Fahrt nach Nabilatuk, die in der Trockenzeit etwa 5 Stunden dauert, dann 2 Tage dauerte….

Karamoja ist immer wieder für Tage völlig abgeschnitten, da Brücken permanent überflutet sind, Jeeps und Trucks werden einfach mitgerissen von den Fluten. Die Erde tut sich auf den Strassen auf und unter Oberfläche des Wasser wartet plötzlich ein 1m tiefer Krater, der einen Jeep verschlucken kann (insbesondere wenn das Wasser bereits hüfthoch ist….)

Die Konsistenz der Erde ist unheimlich lehmhaltig, und das bedeutet, es ist alles eine einzige Schmierseifen-Sosse, in der es immer wieder nahezu unmöglich ist, den Wagen zu kontrollieren, trotz Allrad-Antrieb und das bringt mich zum nächsten Punkt:

3. „noone screamed“

ein weiterer Slogan zur Zeit, der sich aus folgender Begebenheit ergab: Wir waren auf der besagten Fahrt nach Nabilatuk als sich plötzlich folgende Bilder boten:

Es war kein Durchkommen, weder rechts noch links, die ganzen Trucks waren in metertiefen Kratern und knietiefem Matsch versunken. So fuhren wir 2 Stunden zurück und übernachteten an den Sipi Falls (auch nicht schlecht, doch leider war das eine weitere nacht ohne Dusche. Das Hotel vorher, in KLA, der Hauptstadt, hatte leider ein Wasserproblem gehabt).

Am nächsten Tag hörten wir uns um. Fazit: die Strassen waren weiterhin unpassierbar. Gut, Wir wollten es über die Berge versuchen. haben wir auch gemacht. Doch wir hätten es wohl nicht getan, hätten wir gewusst, was uns erwarten würde.

Nebel mit Sicht unter 10m, Gefälle von 100% (also über 45°) dazu lehmiger Matsch auf felsigem Trampelpfad. Es kam, wie es kommen musste: in Zeitlupentempo drehte sich der Wagen bei der Fahrt hinunter, trotz empfindlichstem Geländegang rutschte der Wagen immer näher an den mehrere hundert Meter tiefen Abhang, blieb schliesslich knappe 40cm vor der Kante quer stehen.

Ich glaube alle haben nur die Luft angehalten und ihr letztes Gebet gesprochen, doch keiner hat geschrieen!

Gut, alle Mann raus, mir Rückmeldung gegeben, wie es seitlich und hinter uns aussah und ich habe den Wagen wieder in Spur gebracht. 2 Stunden Zitterpartie. Und das Ergebnis war Folgendes:

…. wir kamen VOR der Matschstelle wieder raus. Es hat und also nicht dorthin gebracht, wo es sollte. Wobei, an diesem Tag war selbst die Strecke VOR dieser Stelle unpassierbar und immerhin hatten wir die umfahren….

Gut, diesmal haben wir es gewagt, denn es gab kein Zurück und mithilfe von ein paar jungen Männern, die eine Strasse gebuddelt hatten, kamen wir hier dann vorbei, doch nur wenige hundert Meter später sah es so aus:

Auch diese Stelle schafften wir, wenngleich wir durch das Grün ganz links fahren mussten. Doch bereits direkt hinter dieser Passage sah es dann schliesslich so aus:

Wir sassen nun also ebenfalls fest. Doch Hilfe ist nah: Wenn es solche Stellen auf den Strassen gibt, entwickelt sich sofort ein „Business“ von „hilfsbereiten“ Menschen, die einem für ein paar tausend Shilling wieder raus helfen. In diesem Fall kostete es uns umgerechnet 15€ (ne Menge Geld hier) und es sah so aus:

Ja, und wirt haben es hier auch dann raus geschafft. Den Rest der Fahrt, die bis in die Nacht dauerte, fuhren wir im Schneckentempo auf Schmierseife nach Hause. Es erwarteten uns noch mehrere überflutete Brücken und Strassen, doch wir kamen heil an… -und keiner hat geschrieen!

Soviel für jetzt. Ich lade ein paar weitere Posts hoch, die sich nach und nach selber frei schalten werden….

Raubvogel im Visier

25. Juli 2010 2 Kommentare
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Kichwamba-Eindrücke

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2.Versuch des „Weltuntergangs“

Brandrodung im QENP

Brandrodung im QENP

Das war vor 2 oder 3 Tagen abends zum Sonnenuntergang. Es ist sehr dunkel, aber es war eben so eine Stimmung. Ganz rechts sieht man vor dem ganzen Qualm gerade noch eine der Bandas. Es sah in natura echt gewaltig aus. Hier kommt es wohl nur mittelmässig raus.

Für größeres Bild bitte anklicken. Falls ihr die Größe der Bildschirmansicht verändern könnt, dann geht auf etwa 70-90%, dann passt das Bild ganz…

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abends in Kichwamba

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