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Studenten-Training in Karamoja

9. Februar 2012 Hinterlasse einen Kommentar

Am 23.Januar bekamen wir temporären Zuwachs von 2 ugandischen Studenten (John und Andrew) und Michelle aus USA. 2 Wochen volles Programm und sie waren zur rechten Zeit bei uns. Karamoja hat einige Seuchen- und Krankheitsausbrüche (Tollwut, Pseudo-Rinderpest, Hühnerpest etc) und wir hatten somit richtig viel zu tun.

1. Tollwut-Impfungen

Es ist die Zeit der Tollwut. In einer befreundeten Klinik werden zur Zeit etwa 10 Tollwut-Fälle/Woche an Menschen eingeliefert. Und das ist nur eine beispielhafte Zahl. Es grassiert. Und so orderten wir 1000 Impfungen für Tiere, um einen Ring um die Krisenherde zu impfen. 2/3 davon haben wir geimpft, dutzende Dörfer und Tradingcenters waren Ziel unserer Einsätze.

So ein Einsatz ist nicht ohne, da die Hunde mehr oder weniger wild sind, sich nicht einfach fangen lassen und sich wehren. Ich wurde zur „Muzzle-Woman“, der Frau, die die Tiere einfing, und ihnen den Maulkorb überstülpte und sie fixierte. Hat Spass gemacht und wenn ich ehrlich bin, muss ich gestehen, ich genoss den Adrenalin-Kick… *lach*

2. Ziegenprojekt „Ngakine Aberu“

Es wurde Zeit für das Follow-Up der ausgegeben Ziegen. Einige von Euch wissen, dass wir ein Projekt haben, in dem ausgewählte, benachteiligte Frauen (meist Witwen) eine Ziege bekommen. Das erste weibliche Zicklein, das geboren wird, wird an eine andere Frau weitergeben. Die Frauen können danach mit den Ziegen machen, was sie wollen. Sie können die Böcklein gross ziehen, essen oder verkaufen, oder sie starten eine kleine Ziegenherde, nach und nach. Kachep und KKAB bieten die med. Untersuchungen und Impfungen an und trainieren die Frauen in guter Tierhaltung, -pflege und auch nativer Behandlung.

Ja, so zogen wir durch die Dörfer, machten komplette Gesundheitschecks und Behandlungen. Wir notierten alles, fotografierten Frau und Ziege…

3. Genetic Survey on local cattle

Wir wurden vom DVO (District Vetenary Officer) eingeladen, einen Einsatz mit zu machen, bei dem die angesehenste Universität Ugandas eine Gen-Studie der nativen Rinder unternahm. Es geht hierbei um natürliche Resistenzen gegen Krankheiten, so dass evtl den neu gezüchteten und gekreuzten Rassen diese Resistenzen eingepflanzt werden können, um sie wiederstandsfähiger zu machen. Sehr spannend, die Profis zu beobachten:

4. Sonstige Behandlungen

Natürlich haben wir auch ganz viele andere Tiere behandelt, Rinder, Ziegen, Hunde, Katzen… immer wieder fanden sich kranke Tiere und manches war richtig rührend. So dieses Bild hier, auf dem eine selbst humpelnde Jean, ein kleines erschöpftes Zicklein untersucht:

5. „Over-Nights“

Mehrere Male nutzten wir die Gelegenheit und schliefen in diversen Manyattas. Wir behandelten Tier und Mensch, assen, sangen, lachten und schliefen zusammen und Tom nutzte den Abend am Feuer, um aus der Bibel zu erzählen. Es ist einfach unglaublich beeindruckend, wenn man unter dem Sternenhimmel sitzt und 45 Kinder einen lokalen Song nach dem anderen singen. dieser ganz eigene Singsang, der einfache, sich stetig wiederholende Text, die Stimmen…. es lässt einen in Geborgenheit die Augen schliessen und einfach nur den Moment geniessen…. wunderbar!

Kategorien:afrika, alltag, fotografie, Karamoja, KKAB Schlagwörter: , , ,