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Posts Tagged ‘karamoja’

Karamoja Update?

14. November 2012 2 Kommentare

Immer wieder berührt es mich und macht mich sehnsüchtig, wenn ich von meinen alten Teamkollegen lese… Ja, das Leben und die Arbeit dort oben geht weiter. Das Team ist zerfallen und doch organisiert es sich neu. Gott ist gut, denn so soll es sein!

Wer des englischen mächtig ist, dem sei hier noch einmal der Blog von Melissa Graham (unserer Tierarzt-Studentin) oder auch von Summer Root (derzeitige und zukünftige Leitung) and Herz gelegt.

Des Weiteren arbeitet natürlich auch KaChEP weiter und sucht händeringend nach Unterstützern für die Arbeit…

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Abschieds-Bild

18. Juli 2012 2 Kommentare

Dies war mehr oder weniger der erste Tag, an dem ich nach meiner Malaria nicht den ganzen Tag geschlafen habe, gestern vor einer Woche. Wir haben neue „Uniformen“ ausgegeben. Die traditionellen Röcke haben wir selbst gemacht, T-Shirts und Hemden wurden bedruckt…

unser KACHEP/KKAB-Team

unser KACHEP/KKAB-Team

von links nach rechts:
Joshua, Naburu, Mukisa, Valentina, Olum, Summer, Andreas, Christine, James, ich, Emmy, Melissa

Naburu und ich

Naburu und ich

rein gespickert

Kategorien:afrika, alltag, fotografie, Karamoja Schlagwörter: ,

ein paar englische Bloglinks mit schönen Bildern

Ich bin mal faul und verlinke einfach nur zu Melissa (unsere Tierarztstudentin aus Australien), Summer (momentane Leitung in Karamoja) und links zu den Newslettern von KACHEP/KKAB bei cvm (christian veterenary mission)… wer kein englisch kann, bekommt durch die Bilder von Alyce (Melissas Schwester) dennoch einen kleinen Einblick in unser Leben und unsere Arbeit:

Alyce zu Besuch

Fotos von Alyce

noch mehr Fotos von Alyce

Summer’s Blog

newsletter KACHEP

newsletter Tom&Jean (KKAB)

Malaria

15. Juli 2012 4 Kommentare
Jean an Infusion

Jean an Infusion

5 Jahre habe ich erfolgreich geglaubt, dass ich einfach keine Malaria bekommen kann. Habe  mich nie sonderlich um Vorbeugung bemüht, selten unter Moskitonetzen geschlafen und kam mir mittlerweile schon komisch vor, dass alle anderen immer mal wieder daraun erkranken, nur ich nicht.

Dieses Jahr habe ich mich um zwei Malaria-Fälle gekümmert. Zuerst Jean (ihr erinnert Euch, ich habe meine ersten Infusionen gelegt und es war ziemlich knapp bei ihr und schliesslich flog sie zurück in die Staaten, um sich richtig zu erholen. Hier der Artikel dazu).

Vor ein paar Wochen dann bekam Summer Root, neuestes Team-Mitglied, Malaria als wir in Nabilatuk waren. Auch um sie kümmerte ich mich, wobei ich selber mit Amöben und Würmern etc. darnieder lag.

Tja und dann, vor zwei Wochen wurde sie am Wochenende (nachdem wir die Leiche des Bruders eines Angestellten in eine Dorfgemeinschaft zur Beerdigung gefahren hatten) erneut krank mit Malaria.

Komischerweise fühlte auch ich mich nicht so gut. Hämmernde Kopfschmerzen, Fieber und Schüttelfrost… Während Summer ihre Behandlung startete, versuchte ich, das Nötigste zu machen (Feuer, heiss Wasser, Wasserkanister in Dusche etc), obwohl ich nur durch die Gegend schwankte und immer nur eine Stunde am Stück wach war. Melissa Graham, unsere Tierarztstudentin aus Australien, war zu der Zeit weg, um bei einer anderen Tierärztin in Karamoja ein bisschen zu lernen. Doch Montag sollten wir sie und ihr Schwester, die aus Australien landete, aus dem 90km entfernten Moroto abholen.

Ich hatte am WE einen Malaria-Schnelltest gemacht, der negativ war und tippte daher erneut auf Brucellosis, doch das konnte nicht in Nabilatuk gecheckt werden. Wie auch immer, ich entschloss mich, die 250km lange Rundfahrt zu machen und ein bisschen weiter zu fahren, um mich in Matany, dem grössten und besten Krankenhaus des Ostens testen zu lassen. Das sollte eine Quälerei werden:

Das Krankenhaus in Matany ist wirklich gut. Vor vielen Jahren von italienischen Ärzten erbaut, geniesst es einen ziemlich guten Ruf. Gut, für deutsche Verhältnisse ist es immer noch krass rückständig, aber für ugandische ist es sehr gut. Ich bin also dahin, habe meine Daten aufnehmen lassen, die Geschichte etc. dann sollte ich Ärzte sehen. Über eine Stunde war bereits vergangen und als ich um die Ecke schaute sah ich, dass gut 40-50 Patienten auf Ärzte warteten. Ausserdem war nur ein Arzt da, es würde also ewig dauern. Ich bin dann wieder zur Rezeption und bat, einfach direkt zum Labor gehen zu können, da ich ja wusste, was ich testen lassen wollte. nach einigem Hin und Her ging das dann auch. Ich hab mich im Truck hingelegt, da mein Fieber wieder hoch ging und ich starke Kopfschmerzen hatte. Eine Stunde später kam das Ergebnis: Brucella count: 160, Malaria count: 180

Mit der Brucella Zahl konnte ich etwas anfangen, wusste, dass es noch Zeit hat, dies zu behandeln, da man erst ab 320 positiv/krank ist. Mit dem Malaria-count konnte ich nix anfangen, da ich ja noch nie Malaria hatte und im Rest des Landes nur von + oder ++ oder +++ die Rede ist.

Ich wollte nun die Medikamente bekommen, doch da ich keinen Arzt gesehen hatte, wollte mir keine die Medis geben, obwohl ich wusste, was ich wollte. Mittlerweile war Mittagspause. Die Ärzte würden vor 3 Uhr nachmittags keinen Patienten sehen, ich musste noch Melissa und ihre Schwester abholen und insgesamt 3 Stunden zurück fahren. Ich verliess das Krankenhaus ohne Medikamente, da ich wusste, dass ich Pillen für Malaria zuhause hatte.

Gut, um die Geschichte kurz zu machen: nach einigem Hin-und Her habe ich Melissa und Schwester aufgesammelt und bin schliesslich abends nach 11 Stunden fahren und warten nach Nabilatuk zurück gekehrt. Dort habe ich dann meine erste Dosis genommen.

Am nächsten Tag ist Summer (der es mittlerweile wieder besser ging, da sie nur eine leichte Malaria gehabt hatte) zu der Klink der Presbyterianer gefahren, da sie dort die Medikamente für Brucellosis hatten. Ich habe ihr einfach meinen Befund mitgegeben, damit die Krankenschwester entscheiden kann. Als sie zurück kam, war sie etwas aufgeregt und sagte, wir müssten sofort ins Krankenhaus, ich bräuchte Infusionen evtl sogar eine Bluttransfusion. Die Medikamente, die ich nahm, wären nicht stark genug, meine Parasitenlast gigantisch, eigentlich sollte ich tot sein. Die meisten Weissen sind bereits mit nem Count von 4-10 richtig krank, das höchste, von dem ich gehört habe war 40, ich hatte 180, das grenzt für Schwarze wie Weisse an ein Wunder…

Gut, wir sind also ins Health Center in Nabilatuk gefahren, wo man mich an den Tropf legte.

Nabilatuk Health Center

Nabilatuk Health Center

Die Medikation sieht vor, dass man über 4 Stunden hinweg eine Quinin-Glucose-Mischung bekommt, dann 4 Stunden ruht, dann erneut. Das Ganze 3x innerhalb von 24 Std. Nach der ersten Stunde, beschlossen wir, dass ich auch in meinem eigenen Bett liegen könnte, der Zugang war ja gelegt. So lag ich Zuhause und dämmerte vor mich her. Während der zweiten Infusion rutschte der Zugang raus. Es war abends und keiner mehr im Health Center zu erreichen. Wir bekamen auch keinen Zugang mehr gelegt. Das bedeutete, ich würde nicht die Dosis bekommen, die ich dringend brauchte und musste bis zum nächsten Morgen warten.

In dieser Nacht habe ich nicht viel mitbekommen. Mein Fieber war irre hoch, ich kaum bei Bewusstsein. Summer kam alle Stunde, kühlte mich und bangte um mein Leben (so erzählte sie mir später). Ich weiss, dass ich zwischendurch aufgewacht bin und wusste, dass es nicht gut um mich steht, und dass es gut sein könnte, dass ich auf meine letzten Tage hier in Karamoja evtl tatsächlich mein Leben lasse. Ich dachte an meine Mutter, daran, dass wir über Sterben, Tod und Beerdigung geredet hatten und ich war froh, dass wir beide uns darüber klar waren, dass es durchaus möglich wäre, dass ich nicht von meinem Einsatz wiederkehren würde.

Am nächsten Morgen sind wir wieder ins Health Centre gefahren, doch es waren keinerlei Venen mehr zu sehen. Es dauerte gut eine halbe Stunde bis sie endlich eine Vene fanden, es scheint, es war bereits viel Blut zerstört worden und ich trank kaum, da ich ja kaum bei Bewusstsein war. Selbst ich hätte nicht gewusst, wo ich einen Zugang gefunden hätte. Dieses Mal hat es geklappt, Melissa und Summer konnten alle Infusionen legen und am Donnerstag ging es mir besser. Ich musste meine erste Behandlung (Duo-Cortexin) noch zu Ende führen und war somit noch 2 weitere Tage auf Medikamente. Mir ging es zwar besser, aber ich war unglaublich schwach. Ich hatte in nur 4 Tagen 5 kg abgenommen. Alle Muskeln taten weh, sobald ich sie bewegte, ich hatte immer noch hämmernde Kopfschmerzen und schlief 18 Std/Tag. Das alles waren wohl Nach- und Nebenwirkungen von Quinin und dem Blutverlust (durch die Zerstörung durch Parasiten). Seit 3 Tagen geht es mir nun wieder gut und ich bin bei Kräften, habe keine Kopfschmerzen mehr und bin somit auch flugfähig.

Das waren intensive Tage und Nächte. Manche habe ich nicht wirklich mitbekommen und es war doch sehr denkwürdig, so nah am Tod zu sein und sich im Delirium damit zu beschäftigen. Doch meine Zeit war noch nicht abgelaufen, und so bin ich gespannt, was die nächsten Monate so bringen werden….

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mein Zuhause in Nabilatuk

15. Juli 2012 2 Kommentare

Lebensfreude

14. Juli 2012 1 Kommentar
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