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3 Terror-Anschläge in Kigali

21. Februar 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Kigali central round aboutKigali macht mal wieder traurige Schlagzeilen und traurige Erinnerungen werden wach gerüttelt. Es stehen im August Präsidentschaftswahlen für dieses Land an und wie fast in jedem afrikanischen Land gibt es erste blutige Vorboten. Bilanz vom Freitag 18- 30 Verletzte und 1 Toter (je nach Quelle).

Am Freitag expoldierten 3 Granaten nahezu zeitgleich in der Hauptstadt. Zwei am Hauptverkehrs-Kreisel und eine am Busbahnhof, beide Orte liegen zentral in der Innenstadt und vor gut einem Jahr bin ich dort selber lang gelaufen (siehe Blog-Artikel Rwanda Teil1 und Teil2)

Der Name Victoire Ingabire-Umuhoza, der Oppositionskandidatin, fällt in diesem Zusammenhang. Sie ist kürzlich aus dem Exil zurück gekehrt und will mit einer neuen Partei (Vereinigten Demokratischen Kräfte (UDF), einer Union von verschiedenen Exilgruppen) gegen den Präsidenten antreten. Hier ist ein Interview nach zu lesen, das sie in Den Haag gegeben hat.

Ihr wird zur Zeit vorgeworfen, das heisse Thema des Genozids von 1994 und der verschiedenen ethnischen Gruppen von Bahutu und Batutsi wieder auf zu wärmen und in den Wahlkampf mit ein zu beziehen. Gesetzlich ist es verboten, sich zu einer ethnischen Gruppe zu bekennen, denn offiziell sind alle Rwandesen und es gibt keine Volkstammaufteilung per Hutu und Tutsi mehr.

Auf der anderen Seite ist ihr Bestreben, ein Rwanda nach westlich-demokratischen Richtlinien, was ja wünschenswert wäre. Dennoch ist es immer brandheiss in Afrika, wenn es um politische Wechsel, Wahlen und die Schäden der Vergangenheit geht. Auch und gerade hier wird mit gefakten Banadagen gespielt und auf fremden Kriegsschauplätzen gekämpft.

Rwanda ist unser Nachbarland. Hier in Uganda merkt man sofort, wenn es rundherum kriselt, ob es Kenias Wahlen (hier meine Blog-Artikel dazu von 2007/08) oder die derzeitige Unzufriedenheit dort ist, oder die Anspannung in Rwanda oder Gefechte mit Rebellen im Norden (schon länger nicht mehr) oder auch unsere eigenen Wahlen in 2011. Afrika hat ein feines sensibles Netz der Abhängigkeiten und das Gleichgewicht ist schnell gestört. Lass uns hoffen, dass in Rwanda die Wahlen einigermassen friedlich über die Bühne gehen.

[Quellen: TAZ, wikipedia.org und hetzelmedia.com]

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