Startseite > afrika, egoman, Karamoja, KKAB, Uganda > CAHW-Training und Selbstversuche

CAHW-Training und Selbstversuche

CAHW, das sind Community Animal Health Workers. Karamojong, die wir trainieren, um die am bekanntesten Krankheiten zu behandeln. In Trainings behandeln Themen wie körperliche Untersuchungen und Diagnosen, Behandlungsarten, Injektionen, von Zecken verursachte Krankheiten, Heilpflanzen und ihre Zubereitung und Anwendungsgebiete etc.

In den letzten Monaten haben wir nahezu jede Woche ein Training gemacht und diese Zeiten sind echt gut. Wir als Team haben zwar das medizinische Wissen, aber die K’jong haben das  der lokalen Pflanzen und ihre eigene Art, zu diagnostizieren. So sind immer beide Seiten Lernende und Lehrende. das macht Spass und fördert Zusammenarbeit und Teamgeist. Die Trainings haben total Spass gemacht und führten zu Selbstversuchen meinerseits:

Ich habe seit Monaten Problem mit meinem Magen und meiner Verdauung und nachts ist mir immer übel. Habe zwischendurch einen Hardcore-Rundumschlag gemacht mit 4 verschiedenen Medikamenten. Kurzzeitig brachte das auch Besserung, doch schon bald war ich wieder schwach und konnte kaum essen. Ich hörte über einen Baum, dessen Rinde man zerstampft, aufkocht und dann mit lokalem Bier (zum Gären gebrachtes Sorghum) mischt („Ekapangiteng“). Ich hatte nichts zu verlieren und beschloss, dieses mal auf „indigenous knowledge“ zu bauen. Gesagt, geordert, gekocht, getrunken. Da ich mehr als genug Rinde hatte, machten auch gleich unsere „chick-ladies“ mit. So tranken wir gemeinsam das Gebräu. Ich hatte zuvor verschiedenste Geschichten gehört, was man alles für Symptome bekommen könnte nach Einnahme, doch bei mir passierte nichts. So dachte ich. Doch 2 Tage später realisierte ich, dass ich die ganze Zeit über gegessen hatte und das ohne Probleme und nächtlicher Übelkeit… Nun werde ich mir in ein paar tagen noch einmal dieses gebräu kochen, um einen eventuellen Larven-Würmer-Zyklus zu durchbrechen. Was ich nun genau hatte, weiss immer noch keiner. Ekapangiteng soll gegen verschiedenste Sachen helfen… „Alles, was schlecht ist, wird raus gespült“ … okay. Scheint funktioniert zu haben 😉

Da ich diesen Post vor 2 Wochen geschrieben hatte, nun der Nachtrag:

Leider hat auch diese Kur nicht auf Dauer geholfen. Alles ist wie vorher: ich kann kaum essen, habe Schmerzen, wenn ich denn dann doch esse. Fühle mich schwach, bin müde und habe dieses Übelkeitsgefühl… Habe heute mit einem Arzt gesprochen, der mich auf eine relativ lange Kombi-Therapie setzen würde:

  1. amoxicillin
  2. clarithromycin
  3. metronidazole
  4. omeprazol

…werde ich wohl auch tun, jedoch erst nach dem Urlaub, denn letztes Mal hat mich das Metronitazol total umgehauen und da habe ich es nur wenige Tage genommen und nicht 2 Wochen….

Tja, so werde ich mich durch meinen Urlaub diäten und danach dann darnieder liegen… grrrh.

So ist das eben, wenn man ganz in Einfachheit lebt und genauso isst und trinkt wie die K’jong um mich herum (ich weiss, ich bin da wirklich sehr unvorsichtig, aber das auch bewusst. Nach dem Motto: „wenn die K’jong das essen/trinken, dann ich auch…“

lokales Gebräu, leicht alkoholisiert, das zum Frühstück gegessen wird

lokales Gebräu, leicht alkoholisiert, das zum Frühstück gegessen wird

Also, liebe Leute, denkt an mich, da ich wieder/immer noch angeschlagen bin….

Kategorien:afrika, egoman, Karamoja, KKAB, Uganda Schlagwörter: , ,
  1. 26. Mai 2012 um 15:36

    das hört sich nicht wirklich gut an; alles Gute wünsche ich dir. Hoffentlich fühlst du dich bald besser.
    lg magdalena

  1. No trackbacks yet.

Hinterlasse einen Kommentar