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Posts Tagged ‘Kampala’

Uganda in Panik

Das Leben hier scheint von Angst durchzogen zu werden:

  • 12 Verdächtige sind festgenommen
  • Bomben-Panik überall
  • zum Old Taxi Park wurde das Sprengsatzkommando gerufen nachdem eine einsame Box gefunden wurde -eine vergessene Kühlbox für Eis, mehr nicht
  • in Mbale gab es ebenfalls Fehlalarm in einer Bank
  • Somalis in Uganda fürchten um ihre Sicherheit
  • durch Sicherheitschecks bedingt dauert der Check-in am Flughafen Entebbe nun mehr als 4 Stunden
  • Hotels registrieren erste Stornierungen
  • Kirchen sagen die berühmten „Overnight-Prayers“ ab
  • Metalldetektoren werden an Eingängen aufgebaut
  • man kommt in manche Kirchen nur noch mit ID-Card  rein
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Bomben in Uganda #2

Bericht vom 13. Juli 2010:
mehr Bomben

wie es heute aus diesen Quellen im Land hier heisst, gab es neben den mittlerweile über 70 Todesopfern durch die Bomben am Sonntag Abend, noch mehr Anschläge, nämlich gestern Abend.
Ich kann nichts genaues sagen, da ich ja kein Internet habe (und diesen Blog dann irgendwann mal hoch lade). Nach meinen (unbestätigten!) Informationen wurde eine weitere Bombe im größten Einkaufszentrum Ugandas, nämlich im Nakumatt in Kampala, gefunden. Diese Bombe soll allerdings keine „neue“ sein, was verwundert, da der Nakumatt (im Übrigen auch die Mall, in der ich jedes Mal, wenn ich in KLA bin einkaufe) erst seit gut einem Jahr geöffnet ist.
Außerdem soll eine Bombe in einem beliebten Pub in Makindye, einem Stadtteil Kampalas hoch gegangen sein. Doch diese wurde wohl offensichtlich von einem Bomben-Entschärfungs-Team gezündet. Wie gesagt, verbindliche Infos darüber kann ich nicht liefern. da weiß die Welt außerhalb Ugandas wohl mehr als ich, die ich hier im Land bin… (thanx 2 the f***ing internet-connection!)

Es ist schon komisch. Muss ich jetzt Angst haben, wenn ich in KLA unterwegs bin??? Nun, vorerst bin ich ja noch ein paar Tage hier im Westen Ugandas, doch in etwa 10 Tagen geht es zurück nach central Uganda.

Wie ich heute erfahren habe, gab es wohl vor einigen Jahren auch in Jinja mal Anschläge, ich wusste das gar nicht.

Mittlerweile scheinen sogar das FBI und auch andere Spezialeinheiten hier mit zu helfen, so liest es sich jedenfalls in der Zeitung hier zu lande.

Diese Welt ist mir nur all zu oft so unverständlich. Und doch weiß ich, dass das Undenkbare in jedem von uns schlummert. Die meisten Menschen haben das Glück, nie so sehr in ihrem Inneren erschüttert zu werden, dass alles denkbar wird. Ich persönlich kann das zu einem gewissen Grad nach empfinden, was es heißt, so voller Wut, Hass, Frustration und Schmerz zu sein, dass es einem ein recht passabler „Abgang“ zu sein scheint, wenn man neben sich selbst auch noch ein paar andere in die Hölle beamt…
Es geht mir zwar schon lange nicht mehr so, aber es gab eine Zeit in meinem Leben, da hätte man mich vielleicht rekrutieren können, denn so hätte mein Tod noch einen „Sinn“ gehabt.

Versteht mich richtig: es geht mir absolut nicht darum, mit Terroristen zu sympathisieren! Es ist furchtbar und hässlich und irgendwie fehlen mir eigentlich dafür die richtigen Worte, aber ich weiß doch ein bisschen über die endlosen Abgründe der menschlichen Seele, vielleicht auch ein bisschen mehr als der „Normal-Mensch“.

Was ich sagen will, ist schwer auszudrücken, ohne Missverständnisse zu hinterlassen, also lasst uns überein kommen, dass Terror furchtbar und schrecklich ist, dass aber auch der Mensch, der diesen Terror verbreitet nicht nur unheimlich zerrissen, sondern auch in einer anderen Wahrnehmung leben muss. Wie sonst kann man so einem Wahn verfallen?

Was bleibt? -betet für Uganda. Wer weiß, was für Zündstoff innerhalb des Landes sich hieraus noch entwickelt…

Anscheinend hat sich Al-Shabab zu den Anschlägen bekannt und gleichzeitig gedroht, damit in Uganda und Burundi auch weiter zu machen, sofern die Länder ihre Truppenanteile an Amisom [African Union Mission in Somalia] nicht zurückziehen. Da sich Länder aber so einem Zwang von Terroristen nicht beugen, bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt. Das alles gute 8 Monate vor den Präsidentschaftswahlen…

Bomben in Uganda #1

14. Juli 2010 3 Kommentare

Eintrag vom 12. Juli 2010, abends
Tödliche Bombenanschläge in Ugandas Hauptstadt

„Bombenstimmung beim finalen Weltmeisterschaftsspiel“. Wäre es nicht so makaber, wäre dies wohl die Überschrift gewesen. Gestern Abend gingen in verschiedenen einschlägigen und gut besuchten Locations in Kampala diverse Bomben hoch. In den Zeitungen wurde von über 45 Toten geschrieben. Eine Location war nahe der bekannten Logogo-Mall, wo ich immer einkaufe. Dort explodierten 2 Bomben direkt vorne, wo große Plasmabildschirme das WM-Spiel übertrugen. Die Menschen wurden in ihren bescheuerten weißen Plastik-Gartenstühlen getötet, während Niederlande auf dem WM-Grün rum bolzte. Vor 2 Monaten hat dort Heiko, unser ehemaliger Volontär eine Nacht gefeiert. Ein anderer Anschlag wurde auf das „Ethiopean Restaurant“ im Vergnügungsviertel Kabalagala verübt. Dort war ich vor einigen Wochen essen…

Ist merkwürdig, über Terror im eigenen Land zu lesen, zumal wenn man selbst schon an den entsprechenden Stellen war. Grausige Bilder waren heute auf den Titelseiten der Zeitungen zu sehen.
Terror, damit wird bezeichnet, wenn durch extreme Angst bei der Bevölkerung politische Ziele verfolgt werden. Angst, Unsicherheit und Manipulation.

Hier in Uganda spricht man von Terroranschlägen. Warum?
Vermutet wird, dass somalische Extremisten dahinter stehen, die ihren Unmut über die politische Haltung Ugandas und Äthiopiens so zum Ausdruck und in die Herzen der menschen hämmern wollten. Ich frage mich nur, wie das die Spannungen im Land erhöhen wird, zumal irrsinnigerweise dazu aufgerufen wurde, „Verdächtige“ der Polizei zu melden. Die nächsten Wochen werden es zeigen.
Glaubt nicht, dass Rassismus immer schwarz-weiss oder umgekehrt (Südafrika z.B.) sein muss. Afrikaner untersuch, haben mehr als genug Vorurteile gegeneinander, selbst innerhalb des eigenen Landes und Nationalität!

persönlicher Gedankenwirrwarr:
Ich gehe auch gerne mal raus, allerdings nur in unser kleines Dorf oder nach Jinja. Aber würden die Extremisten Jinja ins Auge fassen, wäre ich wohl auch bei ihren Liebelingszielen anzutreffen…

Hmm. Warum schreibe ich das alles so?
Nun ja, ich will keine Angst machen, weder mir noch anderen, aber es macht mir mal wieder bewusst, dass das Leben ganz schnell enden kann. Man geht auf ein, zwei Bier ein Fussballspiel anschauen und kehrt nicht mehr heim. So schnell kann das gehen.

Und was sagt mir das?
„Carpe diem“. Nutze den Tag. Jeden einzelnen, denn jeder Tag auf dieser Erde ist ein Geschenk und ganz bestimmt nicht selbstverständlich!
Und so werde ich mal wieder philosophisch und nehme mir vor, meine Tage bewusster zu leben, Leben und Freude zu verschenken, statt Trübsal und Gemecker, Kinder lieb zu haben und den Menschen, die mir wichtig sind, dies auch zu zeigen, und denen die mir nicht so wichtig sind einfach ein bisschen mehr Aufmerksamkeit zu schenken…

War es Gulliano Guardini der so etwas sagte wie, dass wir alle Wanderer auf dieser Erde sind und der Gastfreundschaft höchstes Ziel ist, uns gegenseitig einen Ort der Ruhe auf diesem Weg zu geben? Ich habe das Zitat leider nicht zur Hand, aber der Spruch hing in Berlin an meiner Küchentür und schaute mich jeden Morgen an und erinnerte mich daran, dass wir nicht für uns selbst, sondern für den Anderen leben.

In diesem Sinne: eine besinnliche und gute Nacht, egal ob (oder eben gerade) in Zeiten der Angst und des Terrors, sei es politisch oder auf der Arbeit oder in der Familie. Was auch immer um uns herum geschieht, es sollte uns nicht bestimmen und daran hindern, frei zu sein und den Nächsten zu lieben.

Urlaubs-Impressionen

9. Mai 2010 1 Kommentar

Auch wenn ich noch nicht meine Lieblingsprogramme wie Photoshop und Co. auf meinem neuen Mac habe und somit nur eingeschränkt an den Bildern arbeiten kann, hier ein paar Pics der letzten Woche (nur um euch alle etwas neidisch zu machen auf dieses wunderbare Land *grins*)

Die meisten Bilder stammen aus dem Murchison Falls National Park. Dort haben wir in der Paara Lodge geschlafen. Das „Le Petit Village“ ist jedoch ein wunderschönes kleines feines „Hotel“ in Kampala, nahe dem verrückten Viertel „Kabalagala

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Kampala (Fotostrecke #2)

"Gaddhafi-Mosque"

"Gaddhafi-Mosque"

"Gaddhafi-Moschee, Tele-Auschnitt"

"Gaddhafi-Moschee, Tele-Auschnitt"

Diese Moschee fasst angeblich 16 000 Gläubige und ist die 2.größte im nördlichen Afrika (wieso da auch Uganda dazu gehört, weiß ich nicht)

"Baustelle"

"Baustelle"

Eigentlich sollte ich eine extra Fotostrecke nur mit den Baustellen Ugandas anfangen, denn da gibt es echt schaurig-gefährliche und ulkige Konstruktionen, doch nun ist das Bild doch einfach in „Kampala“ dabei..

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Kampala (Fotostrecke #1)

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Königs-Gräber (Kasubi Tombs) zerstört

18. März 2010 1 Kommentar

Da ist mal wieder was los in der Hauptstadt. Dienstag Abend sind die Gräber von 5 Königen abgebrannt. Keiner weiss bis jetzt wieso. Die Buganda (größte ethnische Gruppe in Uganda) beschuldigt sogar die Regiereung, zumal wir im Vorjahr der nächsten Präsidentschafts-Wahlen sind!

Militär war mal wieder im Einsatz und es gab einige Tote. Schade auch das ein UNESCO-Weltkulturerbe zerstört wurde. Mehr dazu ein ander Mal: es gibt nach Unwettern keinen Strom…

Hier ein Link der TAZ

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