Archiv

Archive for September 2010

heute abend auf der Terrasse

25. September 2010 1 Kommentar

“ B. (Angestellte bei uns im Hotel und eine der wenigen Frauen in Leitungsposition) ist neidisch, dass, wir 3 Frauen hier abends so nett draussen sitzen, Bier und GinTonic trinken, über Männer und andere Fehlschläge quatschen und Spass haben“

„Soll sie doch mal abend rum kommen! A prospros: wo ist denn eigentlich der Vater zum Sohn?“

„Der vom ältesten ist tot. Den hat ihr Vater erschossen. Und der Vater vom Jüngsten ist auch nicht da -hat Angst vorm Vater!“

Hmm, ja, klar, ginge mir auch so… Ist schon ein komisches Land. ich kenne mittlerweile so manchen Menschen, der ganz direkt von Mord und Totschlag betroffen ist . Und stellt Euch vor: die gehen alle nicht zum Psychiater, nehmen keine Anti-Depressiva, machen keine stationäre Therapie oder sind mit post-traumatischem Belastungssyndrom krank geschrieben… Nein. Diese Menschen leben ihr Leben, sie jammern nicht, sie schauen nach vorne! -das liebe ich an diesem Land und seinen Menschen sehr! Da können wir soviel lernen, wir ach-so-schlauen Weißen mit unserer nicht zu leugnenden Arroganz und Wichtigtuerei…

Kategorien:alltag, nachdenkliches, Uganda Schlagwörter: ,

„Ich Bin.“

23. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Habe vor längerer Zeit mal angefangen, an einem Buch, besser gesagt an meinem Buch, oder noch besser: an einem Buch über mich, mein chaotisches Leben und vor allem über  mein Empfinden deselbigen in vergangenen Zeitaltern zu schreiben.

Ob ich es jemals zu Ende bringen werde -wer weiß das schon. Ehrlich gesagt, ruht es jetzt auch schon über 3 Jahre. Vielleicht war es damals einfach mal wichtig und ich habe verarbeitet und abgeschlossen im Schreiben. Doch heute erinnerte ich mich wieder daran.

Ein Kapitel heisst: „Spiegelbilder -oder auf der Suche nach dem verlorenen Ich“

Diesem Kapitel habe ich ein Zitat von Ernst Bloch vorangestellt, aus der „Einführung in die Philosophie“ und an dieses Zitat musste ich eben heute denken und darum teile ich es mit Euch, vielleicht erneut, denn ich bin mir sicher, ich habe es bestimmt schon mal erwähnt, doch wahrscheinlich auf meinem alten Weblog…

Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst. Das Bin ist innen. Alles Innen ist an sich dunkel. Um sich zu sehen und gar, was um Es ist, muss Es aus sich heraus. Muss sich heraus machen, damit Es überhaupt erst etwas sehen kann, sich unter seinesgleichen, wodurch ein Ich Bin als nicht mehr an sich zu einem Wir wird. Und draußen geht dem Ansich das Um-Uns auf, worin Menschen stehen und unter, neben oder über ihnen Dinge. Als mehr oder minder abstoßende Fremdlinge zuerst; sie müssen so, keineswegs verständlich, erst gelernt werden. Dies Lernen bewegt sich völlig im Außen, ist darin fahrend, und so erst erfahrend uns erst auch, mittels des Draußen, das eigene Innen erfahrend.

Kategorien:egoman, nachdenkliches, zitate-trip Schlagwörter:

abends in Bukaya

22. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

…fällt immer mal wieder der Strom aus. Gerade stürmt und schüttet es wie aus Eimern (und da kennen deutsche Gefilde keinen Vergleich!) und ich frage mich, wie lange wohl der Strom bleibt. Und während ich so vor mich hinsinne, fällt mir ein Bild ein, dass ich vor ein paar Monaten geschossen habe. Damals war Heiko noch hier, ein Volontär für 3 Monate… und er wollte endlich mal Karten schreiben, auch wenn kein Strom da war. Und so saßen wir mit ner Flasche „Nile Special“ (klasse ugandisches Bier!) und im Schein der lokalen Petroleum–Lampe vor unseren Zimmern….

abends in Bukaya

Heiko, beim Karten schreiben, dazu ein gutes "Nile Special"

Kategorien:fotografie, Uganda Schlagwörter: ,

wieder vergebends…

22. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Ich war heute mal wieder in der Hauptstadt Kampala. Zum einen hatte ich einen Zahnarzt-Termin (es stehen Implants an, mit einer Gesamtrechnung von 16 Mio. Uganda Shilling für 4 Implants, wie ich das finanziere, muss ich mir noch überlegen, wahrscheinlich eines nach dem anderen…), zum Anderen wollte ich nun mein Work Permit abholen.

Wie berichtet, arbeiten wir nun ein gutes halbes Jahr daran und schliesslich wurde es genehmigt, ich bekam den Zahlschein und zahlte brav die angegebenen 500$ ein. Diese 500$ waren dann aber offensichtlich nicht genug. Mir wurde erneut die NGO-Klasse angerechnet und ich arbeite ja nicht mehr in einer NGO, sondern habe in den Business-Bereich gewechselt.

Das fiel ihnen nun dann irgendwann auf. (Zugegeben, mir war das sofort aufgefallen, aber ich dachte, das ist ja nicht mein Bier und habe den Mund gehalten. Im Gegensatz zu der Arbeitserlaubnis für NGO’s kostet das WP für Businessleute statt 250$ pro Jahr gleich mal 600$ pro Jahr. Wollte ich hier auch für 2 Jahre beantragen hiesse das, weitere 700$ hinzublättern!

Nunja, ich habe mich dann mal für ein Jahr entschieden. Das heisst, morgen zahle ich die restlichen 100$ ein, warte 3 Tage auf die Bestätigung der URA (Uganda Revenue) und fahre dann wieder 2 Stunden nach KLA, gebe meinen Pass, der seit mehr als 2 Monaten nun kein gültiges Visum aufweist, erneut bei der Einwanderungsbehörde ab und warte, was den Leuten von dort dann wieder einfällt…

Man, ich habe ja früher  alle Visaangelegenheiten für die Volontäre und Mitarbeiter bei „Vision for Africa“ gehandelt, aber so etwas habe ich noch nicht erlebt!

Mittlerweile war ich für diese Genehmigung wohl mehr als 40 Stunden in Autos und Bussen unterwegs!  Aber so ist das nunmal hier in Uganda…

Kategorien:egoman, Uganda Schlagwörter:

Public Transport die X-te

19. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Ist bereits ’ne Weile her, daß ich dieses Bild geschossen habe (so etwa 2,5 Jahre), aber am Verkehr in Uganda hat sich nix verändert, daher poste ich es dennoch:

im Taxi

sonntags im Taxi mit Volontärin und totem Schwein auf dem Weg nach Kampala

Kategorien:afrika, alltag, fotografie, Uganda Schlagwörter: , ,

meine Arbeitsgenehmigung

19. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

…wurde nun tatsächlich gegeben! Nach monatelangem Hin und Her (habe im Februar mit den Vorbereitungen begonnen), verschollenen Akten (ich hatte ja bereits 2 NGO-workpermits und habe eine Akte!), versteckten Schmiergeldforderungen uvm ist es nun fast soweit. Die restlichen Dollars sind eingezahlt, nun brauch ich noch den Bescheid von der Steuerbehörde und dann wird ein lieber Mann eine neue handschriftliche Eintragung in meinen Pass machen. Die nächsten 2 Jahre sind dann abgesichert (mittlerweile wohl noch 1,5, denn ich war ja viele Wochen quasi „schwarz“ im Land…)

Das ist doch mal ein gutes Gefühl!

Kategorien:afrika, egoman, Uganda Schlagwörter:

Piscine Molitor Patel’s Weisheit

19. September 2010 Hinterlasse einen Kommentar

Mr. Chiba: „Ich sage es nicht gern so schroff, wir wollen Ihnen ja wirklich nichts Böses, aber Sie erwarten doch nicht wirklich, dass wir Ihnen das glauben, oder? {…} So etwas gibt es nicht „

Pi Patel: „Das denken Sie doch nur, weil Sie sie noch nie gesehen haben.“

Mr. Chiba: „Ganz richtig. Wir glauben an das, was wir sehen.“

Pi Patel: „Genau wie Kolumbus. Was machen Sie im Dunkeln?“

Auszug aus dem Büchlein „Schiffbruch mit Tiger“ von Yann Martel als Pi Patel von Ermittlern nach seiner unglaublichen, abenteuerlichen Reise gefragt wird.

Was machst Du im Dunkeln? Bist Du auch ein Kolumbus? Glaubst Du auch nur, was Du siehst?

Kategorien:egoman, nachdenkliches